Meine 4. Symphonie - komponiert 2019, und durch den ersten pandemiebedingten Lockdown nun mit zweijähriger Verzögerung zu Uraufführung gebracht - ist im Prinzip meine Hymne auf unseren
wunderbaren Planeten Erde und mein Fanal für einen sorgsameren, und von Achtsamkeit und Verantwortung geprägten Umgang mit Selbigem.
Als Komponist sind Töne, Klänge, Rhythmen und deren Anordnung in Raum und Zeit, mein Spracharsenal, um - in einem weniger unmittelbar greifbarem, aber dennoch stringenten Metier (der MUSIK) - über das Notwendige, das Existentielle auf eine je eigene - dem rein Verbalisierbarem eine zusätzliche Dimension hinzufügende - Weise, reflektieren zu können.

Obschon in der Partitur dieser „earth-symphony“ Abschnitte mit recht eindeutigen Titeln (Magma -
Water - Tree - Desert - Air) überschrieben sind, ist dies nicht im Sinne einer programmatischen eins-zu-eins-Umsetzung bestimmter Abläufe, oder gar filmischer Szenen gedacht (auch wenn ich nicht zu den Komponisten gehöre, die dies grundsätzlich ablehnen würden!), sondern waren für mich im Kompositionsprozess eher als metaphorische Konsistenzgeber im Hinblick auf die klangliche
Gestaltung eben jener Abschnitte maßgebend, und könnten insofern vielleicht auch für die interpretatorische Erarbeitung dieses Werkes hilfreich sein.

Da aber Musik durch ihren zunächst amorphen, nicht 

eineindeutigen Wesenszug den Hörer:innen die wunderbare Möglichkeit bietet, ein je eigenes Universum, eine eigene Sicht- und Denkweise zu (er)gründen, ist es für den Erlebensprozess des Hörens im Prinzip irrelevant, die genauen Abgrenzungen der einzelnen Abschnitte wissend mit einzubeziehen.

Meine persönliche Bitte an all jene, die diese meine Symphony hören, oder diese Zeilen lesen:
Studieren Sie den neuesten Weltklima-Report, und handeln Sie!!
Jeder Einzelne trägt Verantwortung und kann seinen Beitrag dazu leisten, um den Generationen nach uns, vielleicht doch noch ein lebenswertes und erfülltes Dasein auf diesem Planeten zu ermöglichen.

Tobias PM Schneid